Der Hamburger Verkehrssenator Anjes Tjarks war am 4. März 2024 bei der Veranstaltung „Mehr Busse für den Born“ erneut zu Gast im Bürgerhaus Bornheide.
Das Stadteilmagazin Westwind hat in seiner April-Ausgabe auf den Seiten 4 bis 7 ausführlich über den Abend mit Anjes Tjarks berichtet. Den Ausschnitt aus der Westwind-Ausgabe mit dem Protokoll finden Sie auch ->hier.
Für eine vom Westwind und uns von Starten:Bahn West organisierte Diskussionsveranstaltung hat der Hamburger Verkehrssenator Anjes Tjarks zu unserer großen Freude seine Zusage erteilt.
Welche Auswirkungen haben die Streichungen im Verkehrsetat im Berliner Bundeshaushalt (KLT)auf die langersehnte Schienenanbindung in den Westen, welchen Einfluss hat der Bau der Science City in Bahrenfeld/Lurup auf die Verkehrssituation im Hamburger Westen, was hat die urplötzliche Streichung der Metrobuslinie M3 mit den Ausfällen und der Unzuverlässigkeit auf der Expressbuslinie X3 und dem Personal- und Lieferengpass bei der VHH zu tun?
Wir hoffen, auch Sie kommen mit vielen weiteren Fragen rund um die Planungen zum ÖPNV im Hamburger Westen .
Am Montag, 04.03.2024 wird er von 17:00 bis 18:30 im Bürgerhaus Bornheide erwartet und stellt sich der Diskussion zur bestehenden Öffi-Anbindung des Hamburger Westens, zum geplanten Hochleistungsbussystem auf der Strebalu (BHNS Bus à Haut Niveau de Service) sowie der seit Jahrzehnten immer wieder verschobenen Schienenanbindung in den Westen, d.h. der U-Bahn Linie U4, nein der Linie U5, nein der S-Bahn Linie S32, nein Linie S6 – wie auch immer.
WANN?: am 04.03.2024, zwischen 17:00 und 18;30 Uhr WO?: im Bürgerhaus Bornheide , Bornheide 76 , 22549 Hamburg
Die Initiative „Bahrenfeld auf Trab“, mit der wir im engen Kontakt und Austausch stehen, hat Mitglieder des Verkehrsausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft zu einer Veranstaltung eingeladen. Es geht zwar zunächst um die verkehrliche Situation in Bahrenfeld, vor allem rund um die Trabrennbahn, aber verkehrliche Entscheidungen für den Stadtteil Bahrenfeld samt des im Aufbau befindlichen Megaprojektes „Science City“ haben auch Auswirkungen auf die ÖPNV-Anbindung der Nachbarstadtteile Lurup, Osdorf und der Stadt Schenefeld. Darum lohnt es sich, dass auch Menschen aus Lurup, Schenefeld und Osdorf zu der Veranstaltung in Bahrenfeld gehen und teilen gern mit Ihnen die Einladung von unseren Freunden bei „Bahrenfeld auf Trab“.
Was läuft Verkehr(t) in Bahrenfeld? Verkehrspolitische SprecherInnen der Bürgerschaft antworten
Bahrenfeld hat ein Problem. Ein großes. Ein immer größer werdendes. Eines, das alle An- und BewohnerInnen betrifft: Das Verkehrsproblem.
Welches Verkehrskonzept gibt es für die zunehmende Nutzung der Arenen? Wie kann der Durchgangsverkehr durch Wohnstraßen im Rahmen der Fertigstellung des Autobahndeckels reduziert werden? Welche Überlegungen gibt es, damit Bahrenfeld autofreier wird? Auf welche Weise kann die Sicherheit für FußgängerInnen und RadfahrerInnen gewährleistet werden?
Und vor allem: Was sehen die verkehrsplanerischen Absichten in Bezug auf die Science City Bahrenfeld vor? Wie soll ein autoarmes Quartier realisiert werden, wenn ein Schnellbahnanschluss fehlt? Wie kann eine nennenswerte Verbesserung des ÖPNV, insbesondere auch für die Luruper Hauptstraße aussehen, wenn davon auszugehen ist, dass sich ebenfalls der Individualverkehr durch die Entstehung der Science City Hamburg Bahrenfeld vervielfältigen wird?
Das sind einige der Fragen, die wir, „Bahrenfeld auf Trab“, PolitikerInnen der Bürgerschaft in einer öffentlichen Veranstaltung stellen werden.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen am 29.11.2023 um 18:30 Uhr in der Esther Bejarano Schule (ehemals Stadtteilschule Bahrenfeld, Regerstraße 21, 22761 Hamburg) mitzudiskutieren.
Weitere Informationen zur Initiative „Bahrenfeld auf Trab“ finden Sie hier.
Wie wir heute erfahren haben, ist der für den Oktober 2023 geplante Beteiligungstermin für das auf der StreBaLu geplante BHNS-System (Bus à Haut Niveau de Service) auf das erste Quartal 2024 verschoben worden.
Als Grund für die Verschiebung wurde eine umfangreichere „Verkehrsmodellierung zum Nachweis der Leistungsfähigkeit“ angeführt die „mehr Iterationen“ erforderlich machen würde.
Ich schließe mich dem Fazit von Paula an und möchte darüber hinaus zuspitzen: Die Stellungnahmen der Parteienvertreter als auch die anderen Beiträge diskutierten auf einem Kenntnisstand, der sich (scheinbar) willkürlich wieder ändern mag. Die Entscheidungsträger selbst blieben doch in den letzten Jahren weitgehend im Hintergrund, -lediglich neue Planungen oder Studien wurden vorgestellt. Ein direkter Dialog zwischen Vertreter/innen der Behörde für Verkehr und Mobilität und betroffenen Bürger/innen fand in der Vergangenheit sehr begrenzt statt. Entscheidungen der Verkehrsbehörde werden zuerst alternativlos dargestellt, möglicherweise aber dann doch geändert oder auch nicht.
Bei den Informationen, die uns heute zur Verfügung stehen, fällt es schwer, sich vorzustellen, wie sich eine neue Verkehrsinfrastruktur auf die Mobilität von Anwohnern und Pendlern auswirken mag. Modellberechnungen, wie mit einer neuen S-Bahn-Linie (S 32 / S 6) bzw. Busspuren die CO2-Emissionen reduziert werden können, liegen uns nicht vor. Wurde das Hochleistungsbussystem (BHNS) in den Informationsveranstaltungen noch verbunden mit dem Bedarf CO2 zu reduzieren, macht schon die angekündigte Zeitleiste (Fertigstellung der Busspuren auf der StreBaLu bis 2030!) klar, dass es im Wesentlichen um die Anbindung der Science City geht. Die Verlängerung nach Lurup und Osdorfer Born -und vielleicht darüber hinaus nach Schenefeld- ist ein willkommener Mitnahmeeffekt.
Die entstandenen und geplanten Kosten für den A7-Autobahndeckel, den Bau der U5, VET und die daran anschließenden Projekte wie S32 / S6 erreichen eine Dimension, die -über mehrere Legislaturperioden getragen werden und somit müsste der Planungsprozess, der uns hier berührt, transparenter sein. Die Verschiebung der S-Bahn Trasse nach Norden wegen Störung der DESY-Anlage, die Drehung einer möglichen S-Bahn Station im Osdorfer Born wegen der Weiterführung nach Schenefeld hinterlassen den Eindruck einer Patchwork-Planung bzw. einer krassen schlechten Kommunikation der BVM. Die Verschiebung der Fernbahnhofs Altona von Altona nach Diebsteich zeigen die Unfähigkeit von Rot-Grün (als auch der Deutschen Bahn) auf einen Dialog mit den Initiativen der Zivilgesellschaft einzugehen. Stuttgart 21 lässt grüßen.
Was können wir als Verkehrsinitiativen oder Stadtteilbeiräte dann noch tun?
BHNS
Ich denke, es macht keinen Sinn mehr, politisch eine Straßenbahn zu fordern (wie es Heike Sudmann von der Linken schon lange formuliert). Vielleicht ist es wichtiger, das Konzept der privilegierten Busspuren weiter zu denken: Nicht nur als Insellösung für die StreBalu, sondern als Antwort auf den Klimawandel und die Mobilitätsbedarfe der Menschen. Deshalb soll das BHNS möglichst schnell kommen, eventuell als temporäre Einrichtung („Pop-Up“) mit einem gleichwertigen Ergebnis.
Die Verzahnung von privilegierten Busspuren mit den restlichen Linien der HVV Busse oder des S- und U-Bahnnetzes ist dabei wesentlich.
Hier müsste analysiert werden, wie die Verbesserung des ÖPNV-Angebots eigentlich konkret aussehen kann, d.h. es muss auch verstanden werden, wo die Menschen in Lurup, Osdorf oder dem Osdorfer Born hinwollen bzw. müssen und wie sich das deckt mit dem neuen Angebot.
Dazu braucht man sicherlich Fahrgastzahlen und Umfragen. Hier wäre eine Chance, dem HVV Fahrgastforen abzufordern und z.B. einmal im Jahr eine Veranstaltung im Quartier durchzuführen.
Dadurch wäre es möglich, nicht nur als Verkehrsexperte der Initiative zu sprechen, sondern das Mobilitätsbedürfnis unserer Mitbürger/innen besser zu kennen und ihre Selbstvertretung anzuregen.
Stadtentwicklung
Was ich in den vergangenen Jahren lernen konnte zum Thema städtische Mobilität und ÖPNV, ist der Zusammenhang mit den Gründen, warum Menschen überhaupt mobil sein müssen bzw. wollen. Ist mein Arbeitsplatz vor Ort? Gibt es genügend soziale Einrichtungen, wie Kitas, Ärztezentren, etc.? Sind gute Einkaufsmöglichkeiten vorhanden? Wo kann ich abends hingehen und Menschen treffen? Gibt es kulturelle Angebote, die „mein“ Viertel lebenswert machen? Es wäre fatal mit einer erhöhten Mobilität (mit welchen Verkehrsträgern auch immer) die schlechte Lebensqualität eines „abgehängten“ Stadtviertels kompensieren zu wollen.
Am 12.10.2023 finden abends etwa 40 Menschen den Weg in den großen Bürgersaal des Bürgerzentrums Bornheide zur Teilnahme an der Podiumsdiskussion. Hier mein persönlicher Kurzbericht zur Veranstaltung.
Frieder Bachteler (Moderation, WESTWIND) eröffnete den Abend mit der Begrüßung der Podiumsgäste und der Gäste im Saal. Die Diskutanten sollten zunächst nacheinander kurze Stellungnahmen zum Thema abgeben, danach gibt es Zeit für Fragen aus dem Saal.
Den Auftakt macht Christian Hinkelmann (Journalist, HerausgeberNahverkehr Hamburg) mit einer munteren Schilderung der von 1973 bis heute gebrochenen politischen Versprechen zur Schienenanbindung des Osdorfer Borns und Lurups an Hamburgs Schienennetz samt deren ständigen langwierigen Planungsänderungen: Erst U-Bahn, Straßenbahn, erneut Straßenbahn, noch mal U-Bahn und jetzt S-Bahn. Er schloss seinen Überblick mit einer zeitlichen Perspektive auf die Fertigstellung der S-Bahn über Lurup und Osdorfer Born nach Schenefeld. Wenn alle vorgelagerten Projekte (Verlegung Fernbahnhof Altona und Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET)) planmäßig fertig werden, könnte 2040 eine S-Bahn fahren, wahrscheinlich wäre aber eher 2050.
Ole Thorben Buschhüter (MdHB, SPD) entschuldigt sich zunächst für den jahrelangen Stillstand bei der Schienenanbindung durch die seit 1973 überwiegend von der SPD-geführten Hamburger Senate. Ein „Aber jetzt wollen wir wirklich“, entnimmt man seinen Ausführungen. Er untermauert das mit den laufenden ernst zu nehmenden Planungen für den S-Bahnanschluss des Osdorfer Born und Lurups. Parallel prüfe derzeit die Verkehrsbehörde die zügige Einrichtung eines Hochleistungsbussystems entlang der Stresemannstraße, Bahrenfelder/Luruper Chaussee und Luruper Hauptstraße (StreBaLu), also insgesamt vom Neuen Pferdemarkt bis zum Schenefelder Platz, einzurichten.
In Vertretung für Anjes Tjarks, der aufgrund einer Bundesverkehrsministerkonferenz verhindert ist, spricht Holger Sülberg (Bezirksabgeordneter Altona, Grüne). Auch er sieht die derzeitigen Planungen als verbindliche Vorbereitung für einen S-Bahnanschluss zum Osdorfer Born. Die momentane Trassenplanung, die einen Anschluss an das S-Bahnnetz ab der Station Holstenstraße vorsieht, bezeichnet er als gut, es würden neue Wohngebiete erschlossen werden. Eine Anbindung an den neuen Fernbahnhof Altona-Diebsteich sei wegen der Autobahnquerung nicht möglich, es würden auch zu wenige Menschen in dem Bereich einer derartigen Trasse wohnen. Er hält die Realisierung in 20 Jahren für möglich. Das Hochleistungsbussystem, welches er als gute Zwischenlösung sieht, hält er für bis 2030 realisierbar.
Als letzte Parteienvertreterin betont Heike Sudmann (MdHB, Die Linke) zunächst ihren langjährigen Kontakt zu Gerhard Sadler und den damit verbundenen Kenntnissen über die ÖPNV-Situation vor Ort. Die vorhandenen Busverbindungen seien keine Lösung, stehen die Busse doch regelmäßig im Stau. Auch das derzeit in kleinem Kreis diskutierte Hochleistungsbussystem sei keine Lösung, da keine durchgängige eigene Busspur auf der Gesamtstrecke herzustellen sei. Sie brachte erneut die Straßenbahn in die Diskussion. Diese sei schneller zu realisieren und wäre um ein Vielfaches kostengünstiger als ein U- oder S-Bahn-Tunnel.
Als letzter Podiumsteilnehmer erinnert Jürgen Beeck, Sprecher der Initiative Starten:Bahn West! (StBW), dass im Saal nicht nur Bürgerinnen und Bürger aus dem Osdorfer Born sitzen, sondern auch aus dem abgehängten Stadtteil Lurup und der Stadt Schenefeld. Eine Schienenanbindung sei auch dringlich, weil ab 2040 im neu entstehenden Stadtteil Science City 15.000 Pendlerinnen und Pendler mehr zu erwarten seien. Er benennt als wesentliche Forderungen von StBW: 1. die schnelle Erreichbarkeit von Altona und des Fernbahnhofs, 2. die Herstellung einer redundanten Streckenführung zu VET und City-Tunnel und 3. die zügige Realisierung einer Schienenanbindung unabhängig vom VET.
Im Anschluss an die Statements können die Menschen im Saal ihre Fragen und Sichtweisen einbringen.
In verschiedenen Beiträgen wird deutlich, dass eine sehr schnelle Lösung erwartet und ein erneutes Vertrösten auf den St. Nimmerleinstag nicht mehr akzeptiert wird. Wer auf den Bus angewiesen sei, muss aufgrund der Stauzeiten derzeit besser 1 bis 2 Busse früher nehmen, um das Fahrtziel pünktlich zu erreichen. Für Sonn- und Feiertage sowie am Abend benötige es eine zuverlässigere und enger getaktete Verbindung. Der Verweis auf das Hochleistungsbussystem sei für den Osdorfer Born nicht in Ordnung, da die derzeitig angedachte Linienführung auf der StreBaLu am Osdorfer Born weitläufig vorbei führen würde. Der angedachte Hochleistungsbus wäre vom Born nur mit Umstiegen erreichbar. Herr Buschhüter konnte die Verärgerung über die Unzuverlässigkeit nachvollziehen. Er wohnt am anderen Ende der Metrolinie 16 in Rahlstedt und kennt die Probleme sehr gut. Er kündigt an, dass in 1 – 2 Jahren eine weitere Linie bis zum Osdorfer Born eingerichtet werden soll, namentlich die X22 Richtung Kellinghusenstraße. Sowohl Herr Buschhüter als auch Herr Sülberg verneinten, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Osdorfer Born nicht von dem Hochleistungsbussystem profitieren würden. Auf die Einwände, dass dafür Umstiege notwendig seien und wo die wohl günstig liegen könnten, gingen beide Herren nicht ein.
Das angekündigte Hochleistungsbussystem wirft noch weitere Fragen auf. So wünschen sich Bürger auch mit Verweis auf praktische Beispiele aus Frankreich, deutlich mutigere und umfassendere Planungen durch Einbeziehung weiterer Magistralen (z.B. neben der StreBaLu ebenfalls die B431 in Altona) zu machen. Frau Sudmann unterstützt diesen Wunsch auf weitere Magistralen ausdrücklich.
Ein weiterer Einwand ist, dass die geplante Trasse des Hochleistungsbusses entlang der StreBaLu wahrscheinlich kurz nach deren Fertigstellung gleich wieder eingestellt werden müsste: Das mehrstöckig geplante, hochkomplexe VET-Abzweigbauwerk soll in offener Bauweise am Kaltenkircher Platz, also in direkter Nachbarschaft zur StreBaLu, entstehen. Frau Sudmann ergänzte dazu noch die Planungen zur Neukonstruktion der Sternbrücke samt Quartier an der Stresemannstraße/Kreuzung Max-Brauer-Allee. Allein mit diesen beiden Großbaustellen, aber auch den für die Linie S6 geplanten, in offener Bauweise an der StreBaLu zu errichtenden Bahnhöfen am Bornkampsweg und der Ruhrstraßen wird eine jahrelange Unterbrechung der Hochleistungsbustrasse befürchtet. Weder Herr Buschhüter noch Herr Sülberg gingen auf diese Befürchtungen ein.
Aus dem Kreis der Bürgerinnen und Bürger wurde dann noch der Wunsch geäußert, unverzüglich auf der StreBaLu mit einer Pop-Up-Busspur zu beginnen, um schnellstmöglich kurzfristige Verbesserungen zu erreichen. Die Reaktion der beiden Politiker der Regierungsparteien war sehr zurückhaltend: es wären keine Pop-Up-Busspuren Mittellage sondern aufgrund der Haltenstellen nur in Außenlage möglich. Fehlende Ampelvorrangschaltung würden damit die beabsichtigte Busbeschleunigung marginalisieren. Das Publikum brachte daraufhin mit starkem Applaus zum Ausdruck, dass es mit den Pop-Up-Busspuren jetzt schnelles Handeln der Politik nach all den Jahren der erfahrenen und erneuten Vertröstungen zum S-Bahn-Anschluss erwarten würde.
Kurz aufhorchen ließ eine Idee von Herrn Buschhüter, die S-Bahn-Strecke zum Born über die bestehende Station Bahrenfeld ins Hamburger Netz einzufädeln. Das würde einen Anschluss an Altona und eine Redundanz für Störungen im VET oder im City-Tunnel bieten. Ergänzend würde sich eine Unabhängigkeit zum Bau des VET ergeben – es könnte sofort gestartet werden. Auf die Nachfrage, wie eine solche Idee unterstützt werden könnte, relativierte er mit Verweis auf die ablehnende Haltung der Verkehrsbehörde die Umsetzungsmöglichkeit seiner Idee leider wieder.
Herr Sülberg weist darauf hin, dass in Altona über Jahre viele Großprojekte mit entsprechenden Baustellen realisiert werden würden, u.a. Umbau Bahnhof Diebsteich, Verbindungsbahnentlastungstunnel, Fernwärmetunnel, A7-Deckel, U5 zu den Arenen, die eine herausfordernde Baustellenkoordination, auch für den ÖPNV, bedeuten würde.
In der Abschlussrunde geben alle Diskutanten im Podium noch eine kurze Erklärung ab. Allen gemeinsam ist, dass es eine (schnelle) Lösung braucht. Herr Buschhüter und Herr Sülberg verweisen noch einmal auf das Hochleistungsbussystem als gute Lösung. Herr Hinkelmann wünscht sich von der Politik mehr Mut zum Ausprobieren und weniger lange und umfassende Planungszeiten Die bislang in Hamburg praktizierten mehrjährig andauernden 120 Prozent-Planungen würden bei deren Veröffentlichtung bereits von der Realität überholt sein. Darin wurde er von Frau Sudmann und Herrn Beeck unterstützt, die noch einmal insbesondere die Pop-up-Busspuren auf der StreBaLu, aber auch auf der Osdorfer Landstraße hervor heben. Die Herren Buschhüter und Sülberg nehmen diesen vom Publikum geäußerten Wunsch nach „Butter bei die Fische“ und einem „Einfach mal machen“ mit und fordern im Gegenzug vom Auditorium bei etwaigen Schnellplanungen Toleranz für potentiell auftretende Planungsfehler ein. Diese Forderung wurde vom Auditorium mit lautem Klatschen ausdrücklich bestätigt.
Mein Fazit: Es war ein interessanter Abend. Leider hat er jedoch keinen Mut gemacht, dass es eine verbindliche und zügige Umsetzung des Schienenanschlusses geben wird. Darum bleiben wir von Starten:Bahn West! dran.
Vor 50 Jahren besuchte Willy Brandt den Osdorfer Born, schon einen Monat später wurde der Bau einer U-Bahn nach Osdorf, Lurup und Bahrenfeld vom Hamburger Senat beschlossen. Dass die versprochene Bahn bis heute nicht fährt, lässt sich in Anlehnung an eine berühmte Rede Brandts mit einem Satz kommentieren: „Mehr Schiene wagen!“
Unter diesem Motto lädt das Stadtteilmagazin WESTWIND und die Initiative Starten:BahnWest! heute Abend, am 12.10.2023, zu einer Podiumsdiskussion ins Bürgerhaus Bornheide ein.
An diesem Abend werden die Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter (SPD) und Heike Sudmann (Linke), der Bezirksabgeordnete Holger Sülberg (GRÜNE) sowie der Journalist Christian Hinkelmann (Herausgeber NahverkehrHamburg) über die geplante Schienenverbindung von Bahrenfeld, Lurup, den Osdorfer Born bis nach Schenefeld sprechen.
Alle wollen die Schiene …
Eines ist sicher: Mit dem Anliegen, den Hamburger Westen an das Schienennetz anzuschließen, liegt die Initiative „Starten:BahnWest!“ richtig. Es gibt in der ganzen Stadt niemanden, der die Schienenanbindung im Hamburger Westen in Frage stellt. Ob die CDU mit ihrem Stadtbahn-Vorschlag oder der Senat mit seiner UBahn-Skizze: Alle (geplanten) Bahnen fahren nach Lurup und Osdorfer Born.